24. September - 21. Oktober 2022
An das Wilde glauben
nach dem Buch von Nastassja Martin
Deutschsprachige Erstaufführung
Jeden Abend Stückeinführung um 19.30 Uhr
In einer Bearbeitung von Christiane Wagner, Annina Dullin und Dascha von Waberer
«An das Wilde glauben» zeigt die Kraft der Fantasie. (Der Bund/BZ)
Regie:
Annina Dullin-Witschi
Bühne:
Beni Küng
Kostüm:
Sybille Welti
Musik:
Robert Aeberhard
Dramaturgie:
Christiane Wagner
Bühnenbildassistenz:
Jacqueline Weiss
Mit:
Dascha von Waberer
Eine Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Bern
TV-Tipp: Kamtschatka, ein Sommer bei den Ewenen
Regie: Nastassja Martin, Mike Medigson
Am 16. Oktober 2022 auf Arte
"Ein Bär und eine Frau begegnen sich, und die Grenzen zwischen den Welten implodieren."
Nastassja Martin
Die Anthropologin Nastassja Martin ist auf einer Forschungsreise unterwegs auf Kamtschatka, am östlichsten Rand von Russland, als sich ihr Weg mit dem einer Bärin kreuzt. Die Begegnung geht in einen Angriff über. Sie schlägt das Tier mithilfe eines Eispickels in die Flucht, überlebt den Angriff mit schweren Gesichtsverletzungen. «Ein Wunder», sagen die Ärzte. «Es ist eine Geburt, da es ganz offeensichtlich kein Tod ist», kommentiert Nastassja Martin. Unzählige Behandlungen in russischen und französischen Krankenhäusern folgen. Der Heilungsprozess verändert ihren Blick auf das Leben. Sie reist wieder in die Wildnis. Zurück zum Bären.
In Nastassja Martins poetisch-autobiografscher Erzählung ist der Kampf mit dem Bären kein einseitiger Angriff, vielmehr ein Verhandeln über eine gemeinsame Welt.
Presse & Feedback
«An das Wilde glauben» zeigt die Kraft der Fantasie.
Es ist diese persönliche Verwandlung, die Regisseurin Annina Dullin, Schauspielerin Dascha von Waberer und Dramaturgin Christiane Wagner bei ihrer Fassung von «An das Wilde glauben» als Monolog im Theater an der Effingerstrasse am meisten interessiert.
Für die Faszination und die Glücksmomente der Forscherin sowie ihre Einsamkeit und ihren Orientierungsverlust nach dem Ereignis mit dem Bären findet die Inszenierung stimmige Bilder. Sie harmonieren gut: Dascha von Waberer mit ihrem unaufgeregten, auf Feinheiten achtenden Spiel und ihrer kernigen Hörbuch-Stimme, die graue Landschaft mit dem Igluzelt und ein paar verlorenen Bäumen (Bühne: Beni Küng) und der Soundtrack, der in die Ferne entführt, ohne in die Romantikfalle zu tappen (Musik: Robert Aeberhard).
Celine Graf für "Der Bund" und "Berner Zeitung" (der Artikel ist in beiden Zeitung identisch), 26.09.2022