Geschlossene Gesellschaft

von Jean Paul Sartre

Geschlossene Gesellschaft
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Geschlossene Gesellschaft

Zwei Frauen und ein Mann sind von einem geheimnisvollen Diener in einen Salon eingesperrt, der einem Hotelzimmer ähnelt. Jedoch gibt es weder ein Bett noch ein Bad. Immerhin steht ein Sofa im Zimmer. Es herrscht eine äusserst unbehagliche Atmosphäre, weil das Licht ständig brennt und es keinen Schalter gibt, um die grelle Helligkeit wenigstens auf ein erträgliches Mass zu dimmen. Nur die Direktion des Hauses kann das Licht regulieren. Sie ist jedoch unerreichbar. Auch die Tür lässt sich nicht öffnen, und eine Klingel, die innen angebracht ist bleibt stumm, wenn sie betätigt wird. Die drei Personen, die in diesem Zimmer gerade aufeinander getroffen sind, haben die Absicht sich gegenseitig zu ignorieren, was aber misslingt. Durch das unausweichliche Beieinandersein, ohne jede Möglichkeit sich zurückziehen zu können, kommt nach und nach die Wahrheit über ihre frühere Existenz ans Licht: Der Journalist Garcin war mitnichten der Held und Pazifist, als der er sich darstellt, sondern jemand, der seine Frau schlug und im Augenblick der Bewährung die Flucht ergriff. Die reiche Estelle hat ihren Mann betrogen und ihre Tochter von ihrem Geliebten umbringen lassen. Die Postangestellte Ines hat den Mann ihrer Freundin in den Tod getrieben.

Schnell befinden sich die Figuren in einem nervenaufreibenden Clinch, da sie einander ausgeliefert sind und der Wahrheit nicht entkommen können. Und so gilt auf ewig: «Die Hölle, das sind die anderen.» Jean-Paul Charles Aymard Sartre (*21. Juni 1905 in Paris; †15. April 1980 ebenda) war Autor, Dramatiker, Philosoph und Hauptvertreter des Existenzialismus. Nach seiner Schulzeit widmete er sich dem Lehramtsstudium und verfasste bereits in dieser Zeit einzelne Romankapitel und Novellen. 1938 erschien mit «Der Ekel» in Frankreich sein erster Roman, der ihm internationale Beachtung einbrachte. Von da an war Sartre sehr erfolgreich als Denker und Publizist. Ausserdem war er lange Zeit mit der Philosophin Simone de Beauvoir liiert. Zu seinem Stück «Geschlossene Gesellschaft» sagte er: «‹Die Hölle, das sind die anderen› ist immer falsch verstanden worden… Was ich auch in mir fühle, das Urteil anderer spielt hinein. Das bedeutet, wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in die totale Abhängigkeit von anderen. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle. Und es gibt eine Menge Leute auf der Welt, die in der Hölle sind, weil sie zu sehr vom Urteil anderer abhängen…»
Jean Paul Sartre

Geschlossene Gesellschaft wurde am 27. Mai 1944 in Paris uraufgeführt und war in der Spielzeit 1998/99 an unserem Theater zu sehen.

Premiere

Besetzung

Produktionsteam

 

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